Bachstrasse in Horw: von 74 auf 180 Wohnungen
21.06.2023 — Die Baugenossenschaft Familie Horw plant im Quartier Bachstrasse in Horw eine etappierte Ersatzüberbauung. Zehn in die Jahre gekommene Mehrfamilienhäuser sollen durch acht Neubauten ersetzt werden. Aus dem Architekturwettbewerb gingen die Zürcher Büros Guignard & Saner Architekten AG und Berchtold.Lenzin Zürich GmbH als Sieger hervor.
Es handelt sich bei der Ersatzüberbauung an der Bachstrasse um das grösste Bauprojekt in der 77-jährigen Geschichte der Baugenossenschaft Familie Horw (BGF). Die BGF engagiert sich seit über 75 Jahren aktiv für den Bau, Erwerb und Erhalt von preiswertem Wohnraum in der Gemeinde Horw. Gegründet 1946 mit dem Ziel, auf gemeinnütziger Basis preislich günstige Wohnungen für Familien und auch ältere Personen zu erstellen, ist sie heute mit total 217 zentral gelegenen Wohnungen in 19 Liegenschaften in der Gemeinde vertreten und zählt damit zu den grösseren Anbietern von bezahlbarem Wohnraum in Horw.
Zukunftsszenario mit einer etappierten Ersatzüberbauung
Im Quartier Bachstrasse ist die BGF Eigentümerin von 15 Liegenschaften mit 161 Wohnungen, alle im preisgünstigen Segment. Die ersten Bauten sind mit Gründung der BGF in den 40er Jahren entstanden, weitere kamen in den 60er, 70er und 80er Jahren dazu. Zehn dieser Liegenschaften sind in die Jahre gekommen, die Wohnungsgrundrisse nicht mehr zeitgemäss und aufgrund des schlechten Baugrunds sind teilweise Setzungen zu verzeichnen. Aufgrund der Mängel in der Bausubstanz und der Möglichkeit, an zentraler Lage verdichtet zu bauen, fasste die BGF ein Zukunftsszenario mit einer etappierten Ersatzüberbauung ins Auge. Dazu wurde im 2022 ein anonymer Projektwettbewerb auf Einladung unter acht Architekturbüros durchgeführt.
Z-förmige Gebäude bieten innenräumliche Qualitäten
Im Wettbewerb hat sich das Projekt «Serpente» der Zürcher Architekten Guignard & Saner sowie der Landschaftsarchitekten Berchtold.Lenzin Zürich GmbH durchgesetzt. Das Projekt «Serpente» besteht aus acht Gebäuden mit rund 180 Wohnungen und fällt durch seine z-förmige Hausform auf. Gemäss dem Jurybericht bietet diese Form überraschende innenräumliche Qualitäten. Die Häuser werden in Ortbeton, mit Fassaden aus Holzelementen, ausgeführt. Die Wohnungen sind flächenmässig grösser, als bis anhin, und die Anzahl steigt von heute 74 auf 180 Wohnungen. Dies entspricht dem Ziel der Gemeinde zur Förderung des preisgünstigen Wohnraums. Die Überbauung wird dafür voluminöser und entspricht der Höhe der gegenüberliegenden Seite des Dorfbachs. Dank der geschickten Anordnung und der z-förmigen Gebäude bleiben trotzdem genügend Freiräume bestehen.
Ersatzüberbauung in drei Etappen
Zunächst soll im 2025 der Ersatz der Liegenschaft Bachstrasse 12 in Angriff genommen werden. Danach folgen in drei Etappen, von 2027 bis 2035, sieben sechsstöckige, z-förmige Gebäude zwischen der Bachstrasse und dem Promenadenweg.
Die Büro für Bauökonomie AG begleitete das Wettbewerbsverfahren und führte die Vergleichende Kostenschätzung für zwei Projekte durch.
Bauherrschaft: Baugenossenschaft Familie Horw
Architektur: Guignard & Saner, Zürich
Landschaftsarchitektur: Berchtold.Lenzin Architekten GmbH, Zürich