Siegerprojekt «Papillon» des Wettbewerbes der Schulanlage Muoshof in Malters
17.02.2022 — Die Schulanlage Muoshof in Malters, ein Bau aus dem Jahre 1960, wird um einen dreigeschossigen Neubau erweitert. Die Schulanlage war ursprünglich als Primarschulhaus vorgesehen, wurde aber mit den Jahren zum zentralen Oberstufenschulhaus für die umliegenden Gemeinden Malters, Schwarzenberg und Teile von Werthenstein umfunktioniert. Die Schule bringt aktuell rund 300 Lernende in sechs Gebäuden unter, doch sie platzt aus allen Nähten. Demzufolge schrieb die Gemeinde Malters einen Neubau in einem öffentlichen Wettbewerb aus. Dieser ersetzt den bestehenden Trakt 3 und die beiden Pavillons, die als Provisorium in den Jahren 2003 und 2005 ergänzt wurden.
Aus 14 eingereichten Projekten, die in einem anonymen Verfahren beurteilt wurden, gewann das Projekt «Papillon» der Bürgi Burkhard von Euw Architekten aus Zürich.
Das Siegerprojekt umfasst ein dreigeschossiges Schulgebäude, welches mehrheitlich aus Holz besteht. Einzig für das Kellergeschoss sowie die Treppenkerne wird auf rezyklierten Beton gesetzt. Während sich im Erdgeschoss Lehrerzimmer, Schulleitung und Sozialarbeit sowie Aufenthaltsräume für Lernende und die Tagesstruktur befinden, sind diverse Klassenzimmer, Gruppenräume und ganze Lernlandschaften in den oberen zwei Stockwerke geplant.
Beim Projekt begleitete die Büro für Bauökonomie AG (BfB AG) das Wettbewerbsverfahren und war in diesem Rahmen für die vergleichende Kostenschätzung und die Ausschreibung nach ÖBG verantwortlich. Der Fokus wurde auf den Einsatz der Arbeitsmethode BIM (Building Information Modelling) gelegt, die aktuell die Bau- und Planungsbranche nachhaltig verändert. Bauwerke können dadurch digital modelliert und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg dargestellt werden. Mit dem Einsatz dieser Methode und der Erstellung von digitalen Gebäudemodellen arbeiten die BIM-Manager der BfB seit einigen Jahren Erfahrungen, sei es bei Architekturwettbewerben, Studienaufträgen oder der Kostenplanung. Bei der Schulanlage Muoshof in Malters verlangte die BfB AG digitale Gebäudedaten sowie ein virtuelles Gipsmodell von den Teilnehmenden und verzichtete dafür vollständig auf ein physisches Gipsmodell. Die Nutzung einer HoloLens, ein holografisches Gerät, das eine digitale Informationsebene innerhalb der realen Welt erzeugt, ermöglichte der Jury, bestehend aus Fachleuten sowie Vertretern der Baukommission und der Schule, die eingereichten digitalen Modelle räumlich zu erleben.
Im Herbst 2022 wird die Bevölkerung von Malters über den Baukredit abstimmen können. Im Frühjahr 2023 soll mit dem Bau begonnen werden.
Bauherrschaft: Gemeinde Malters
Architektur: Bürgi Burkhard von Euw GmbH, Zürich