Jedes Detail studiert.
Uni PHZ Luzern, Referenz: strategische Planung, Vorstudie, Ausschreibung, Projektierung, Realisierung

Hintergrund im Vordergrund

Jedes Projekt schreibt seine eigene Geschichte.

Geprägt ist diese von festen Rahmenbedingungen, von hohen Anforderungen und Erwartungen, von klugen Lösungen und professioneller Leitung. Der Blog verschafft Ihnen Einblicke in ausgesuchte Projektgeschichten. 

Sicherheitsstützpunkt Biberbrugg wird zu Polizei- und Justizzentrum erweitert

01.06.2023 — Der bestehende Sicherheitsstützpunkt Biberbrugg (SSB) soll zu einem Polizei- und Justizzentrum (PJZ) mit insgesamt rund 320 Arbeitsplätzen erweitert werden. Eine breit abgestützte Jury hat das Siegerprojekt aus einem Projektwettbewerb erkoren. Das Projekt wird nun weiterentwickelt, damit der Kantonsrat anschliessend über die Ausgabenbewilligung für den Bau beschliessen kann.

Seit 2007 ist der Sicherheitsstützpunkt Biberbrugg (SSB) in Betrieb. Er bietet aktuell rund 85 Arbeitsplätze für Polizei, Justizvollzug und Staatsanwaltschaft. An diesem Standort ist auch das Kantonsgefängnis untergebracht. Doch wie zurzeit viele andere Kantone plant auch der Kanton Schwyz, die Ämter räumlich zu zentralisieren. Deshalb soll die Verwaltung langfristig an den beiden Standorten Schwyz und Biberbrugg konzentriert werden. So ist es nicht verwunderlich, dass zeitgleich zum Projektwettbewerb für das PJZ in Biberbrugg parallel ein Wettbewerb für das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach und ein Studienverfahren für die Umnutzung der ehemaligen Verwaltungsgebäude an der Bahnhofstrasse (beide in Schwyz) stattfand.

Siegerprojekt für Umsetzung erkoren
Der Kantonsrat hat bereits im Februar 2019 mit einer klaren Mehrheit einer Ausgabenbewilligung in der Höhe von 4.1 Mio. Franken für die Projektierung des PJZ Biberbrugg zugestimmt. Für den anschliessend durchgeführten offenen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren haben sich 31 Generalplanerteams beworben. Zehn Teams wurden zur Teilnahme zugelassen und neun davon haben daraufhin im Sommer 2022 ein Projekt eingereicht. Eine fachlich und politisch breit abgestützte Jury hat das Projekt «topos» des Generalplanerteams um das Zürcher Büro Penzel Valier Architekten AG Ende November 2022 dank einem überzeugenden städtebaulichen Ansatz zum Sieger erkoren und zur Weiterbearbeitung empfohlen. Der Regierungsrat hat diesem Antrag zugestimmt.

Gut abgestimmtes Gesamtensemble aus Bestands- und Neubau
Das zur Weiterbearbeitung ausgewählte Projekt besticht insbesondere durch die Setzung eines eigenständigen Baukörpers, welcher in den unteren Geschossen gut an den Bestandsbau angebunden ist. Dieser Lösungsansatz ermöglicht es, sowohl den Bestands- als auch den Neubau den betrieblichen Anforderungen entsprechend optimal zu betreiben und schafft ein neues, gut abgestimmtes Gesamtensemble. Damit positionierte sich das Siegerprojekt unabhängig und losgelöst vom bestehenden Sichtbetongebäude. Lediglich die Untergeschosse sind aus organisatorischen Gründen miteinander verbunden. «Durch die räumliche Trennung des Neubaus und die abgedrehte Position parallel zum Flussverlauf wird das PJZ und dessen Adressbildung durch zwei eigenständige Gebäudepersönlichkeiten bestimmt, die gemeinsam einen Zugangsplatz definieren», ergänzt die Jury. In seiner architektonischen und volumetrischen Gestaltung gliedert sich der Neubau gut in das Landschaftsbild ein und ist als reiner Holzbau auf zwei massiven Untergeschossen konstruiert. Darüber hinaus legt das Projekt grossen Wert auf die Umsetzung der Nachhaltigkeitsanforderungen wie etwa die Einhaltung des Minergie-A Standards sowie die Realisierung einer grossflächigen Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Zentralisierung an einem Standort
Der bestehende Sicherheitsstützpunkt in Biberbrugg soll zu einem Polizei- und Justizzentrum (PJZ) mit insgesamt rund 320 Arbeitsplätzen erweitert werden. Dabei sollen insbesondere alle nicht ortsgebundenen Polizeieinheiten an diesem Standort zusammengeführt werden. Im Weiteren wird beabsichtigt, auch die gesamte Staatsanwaltschaft und das ganze Amt für Justizvollzug, welche heute noch auf verschiedene Standorte im Kanton aufgesplittet sind, im PJZ anzusiedeln. Diese strategische Konzentration von Polizei, Untersuchungs- sowie Vollzugsbehörden und dem Gefängnis bietet diverse Vorteile und gute Voraussetzungen für effiziente betriebliche Abläufe. Schliesslich soll auch das Amt für Migration nach Biberbrugg verlegt werden, womit nicht zuletzt einer im Kantonsrat früher wiederholt gestellten Forderung nach einer Verschiebung des Passbüros in die Kantonsmitte Rechnung getragen werden kann. Durch die Aufhebung der heutigen dezentralen, teuren Mietlösungen können zudem Mietkosten im Umfang von rund 1 Mio. Franken pro Jahr eingespart werden.

Weiterentwicklung des Siegerprojekts
Gestützt auf das vorliegende Wettbewerbsergebnis werden zurzeit die detaillierten Anforderungen an das Polizei- und Justizzentrum verfeinert, woraufhin sich auch die notwendigen Investitionskosten genauer beziffern lassen werden. Läuft alles nach Plan, könnte ab Ende 2027 das neue Polizei- und Justizzentrum Biberbrugg in Betrieb gehen.

Die Büro für Bauökonomie AG führte beim Polizei- und Justizzentrum die Wettbewerbsorganisation und -begleitung sowie die Jury- und Expertentätigkeit aus und war für die vergleichende Kostenschätzung der Projekte verantwortlich. 

Bauherrschaft: Baudepartement Kanton Schwyz
Architektur: Penzel Valier Architekten, Zürich
Landschaftsarchitektur: Bischoff Landschaftsarchitektur GmbH, Baden

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Siegerprojekt für das Neue Luzerner Theater erkoren

15.12.2022 — Die Stadt Luzern kommt einem neuen Luzerner Theater einen Schritt näher: Das Projekt «überall» von Ilg Santer Architekten aus Zürich hat sich im zweistufigen Wettbewerb gegen 128 Konkurrenten durchgesetzt. Das Projekt schafft eine neue Einheit von Altbau und Erweiterung.

Das 200-jährige Luzerner Theater ist am Ende seines Lebenszyklus angekommen und erlaubt keinen zeitgemässen Theaterbetrieb mehr. Basierend auf der Testplanung, den Vorarbeiten in der Projektierungsgesellschaft und dem Betriebskonzept der Stiftung Luzerner Theater, hat der Stadtrat dem städtischen Parlament für den Bau des Neuen Luzerner Theaters im Jahr 2021 einen zweistufigen Architekturwettbewerb vorgeschlagen. Die Projektierungsgesellschaft und der Stadtrat verfolgten damit das Ziel, ein überzeugendes Architekturprojekt zu evaluieren, das auf dem Luzerner Theaterplatz realisiert werden kann. 

Wettbewerb als zweistufiges, anonymes Verfahren
Der Projektwettbewerb startete im Oktober 2021 und wurde als offenes, zweistufiges, anonymes Verfahren ausgeschrieben. Der Wettbewerb stiess einerseits auf ein internationales Echo, anderseits wirkten ebenfalls viele lokale und Schweizer Teams mit. Insgesamt 128 Projekte wurden eingereicht. Das Preisgericht – bestehend aus Fach- und Sachjuror/innen sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Theater und Politik – wählte unter dem fachlichen Vorsitz des Zürcher Architekten Patrick Gmür zwölf Projekte für die zweite Wettbewerbsstufe aus. Vier davon stammten, ohne dass die Verfassenden dem Preisgericht bekannt waren, von Architekturbüros aus Luzern.

Siegerprojekt arbeitet mit dem bestehenden Gebäude 
Das Preisgericht kürte das Projekt «überall» von Ilg Santer Architekten aus Zürich zum Siegerprojekt. Das Projekt lässt das alte Theatergebäude von 1839 bestehen und ergänzt es mit einem Anbau Richtung Jesuitenkirche. Die moderne Erweiterung beherbergt den Grossen und den Mittleren Saal und fügt sich in die Häusersilhouette ein. Im Altbau sind künftig die Publikumsbereiche untergebracht. Alt und Neu werden so miteinander verbunden. «Mit dem Siegerprojekt bauen wir auf die Vergangenheit und blicken in die Zukunft», sagt Gabriela Christen, Präsidentin Stiftung Luzerner Theater.

Auch der unmittelbaren Umgebung erweist das Siegerprojekt gebührend räumlichen Respekt: Die neuen Bauteile schlagen eine Brücke zwischen dem Theaterbau aus dem 19. und dem Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert. «Dem Siegerprojekt ist es gelungen, das heutige Theatergebäude inmitten des geschützten Ortsbildes weiterzuentwickeln und eine stimmige Nachbarschaft zur Jesuitenkirche zu gestalten – was ein wichtiges Anliegen in diesem Wettbewerb war», sagt Marcel Schwerzmann, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern.

Ausstellung in der Kornschütte Luzern
Das Siegerprojekt sowie die anderen elf Projekte aus der zweiten Wettbewerbsrunde werden vom 16. Dezember 2022 bis am 29. Januar 2023 in der Kornschütte im Rathaus Luzern öffentlich ausgestellt. Ergänzend zur Ausstellung finden verschiedene öffentliche Veranstaltungen statt (siehe Veranstaltungskalender in der Beilage). Der detaillierte Jurybericht, alle eingereichten Projekte sowie weitere Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden sich unter https://www.neuesluzernertheater.ch/.

Weiteres Vorgehen: Kreditantrag für Planung und Projektierung 
Als nächster Schritt ist vorgesehen, dem Grossen Stadtrat im ersten Halbjahr 2023 über den Wettbewerb und das Ergebnis Bericht zu erstatten und einen Kredit für die weitere Projektbearbeitung vorzulegen. Diese Weiterbearbeitung – einschliesslich der notwendigen Anpassung der Bau- und Zonenordnung – wird rund drei Jahre in Anspruch nehmen. Danach wird ein ausführungsreifes Projekt mit Kostenberechnung vorliegen, welches den städtischen Stimmberechtigen zum Schlussentscheid vorgelegt werden kann.

Die Büro für Bauökonomie AG war beim Projekt «Neues Luzerner Theater» für die Wettbewerbsbegleitung verantwortlich.

Bauherrschaft: Stadt Luzern
Architektur: Ilg Santer Architekten, Zürich
Landschaftsarchitektur: koepflipartner Landschaftsarchitekten BSLA, Luzern

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Projekt «META» gewinnt Wettbewerb für neue Mittelschule in Lodrino (TI)

12.12.2022 — Aktuell besuchen rund 260 Schülerinnen und Schüler die Mittelschule in Lodrino, einem Dorf der Gemeinde Riviera im Tessin. Aufgrund jährlich wachsenden Schülerzahlen findet seit einiger Zeit ein Teil des Unterrichtes in der nahe gelegenen Grundschule statt. Aus diesem Grund plant der Kanton Tessin einen Neubau für die Mittelschule, der Platz für 350 Schülerinnen und Schüler bieten soll. Anhand eines Architekturwettbewerbs wurden Ideen für diesen Neubau gesucht. 24 Architekturbüros nahmen am Wettbewerb teil.

Anfangs Oktober 2022 kürte die Fachjury das Projekt META des Büros Conte Pianetti Zanetta Architetti Sagl - AETC architectes von Carabbia und Genf zum Sieger. Das Projekt wurde einstimmig gewählt, weil es die Räume im Gebäude, aber auch auf dem gesamten öffentlichen Schulgelände sinnvoll und funktional anordnet und ein zeitgemässes kantonales Schulgebäude widerspiegelt. Der Neubau der gesamten Schulanlage erfordert eine Gesamtinvestition von rund 38 Millionen Franken. Der Kredit dazu soll Anfang 2024 vom Grossen Rat des Kantons Tessin genehmigt werden, so dass die Arbeiten im Folgejahr beginnen und per 2028 abgeschlossen sein können.

Die Büro für Bauökonomie AG führte im Auftrag des Kantons Tessin die vergleichende Kostenschätzung durch.

Bauherrschaft: Repubblica e Cantone Ticino
Architektur: Conte Pianetti Zanetta Architetti Sagl – AETC architectes, Carabbia

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Zukunftsweisendes Areal für die Aus- und Weiterbildung der Gebäudetechnikbranche

25.07.2022 — Mit dem suissetec Campus in Lostorf SO entsteht in den kommenden Jahren eine moderne Aus- und Weiterbildungsstätte der Gebäudetechnikbranche mit Campus-Charakter. Nach einer mehrmonatigen Planungsphase und einem Informationsanlass für die Bewohnerinnen und Bewohner erfolgte Ende Juni die offizielle Baueingabe für den Neubau und das Provisorium.

Auf rund 1800 Quadratmetern entstehen in einer ersten Bauphase ein zusätzliches, zweistöckiges Gebäude mit Werkstätten, Labors, Schulzimmern und Begegnungszonen. Während der Bauphase wird ein Werkstatt-Provisorium errichtet, das die Durchführung der interkantonalen Kurse ermöglicht. Die Sanierung der bestehenden Gebäude aus den 80er-Jahren – das heutige Hauptgebäude mit Unterrichts- und Sitzungszimmern, Werkstätten und Labors sowie das Hotel – folgt in einer nächsten Phase.

Auch energetisch wird der suissetec Campus Vorbildcharakter haben, dies mit 100 Prozent CO2- neutraler Eigenversorgung über die Jahresbilanz betrachtet: Mit einem schweizweit bisher einmaligen Energiekonzept sowie einer grossflächigen Fotovoltaikanlage auf dem Dach und an den Fassaden wird die gesamte benötigte Energie lokal und erneuerbar produziert. Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos sowie ein Mobilitätskonzept runden das Angebot ab.

suissetec Direktor Christoph Schaer bestätigt: «Wir werden mit dem suissetec Campus eine top Bildungsinfrastruktur bieten und zudem in Sachen Nachhaltigkeit und Winterstromversorgung Standards setzen. Wir wollen Vorbild sein – wie man das von uns Gebäudetechnikern ja kennt.»

Das heutige suissetec Bildungszentrum Lostorf dient als Aus- und Weiterbildungsinstitution der Gebäudetechnik- sowie Gebäudehüllenberufe im Bereich der Höheren Berufsbildung, der nichtformalen Bildungsangebote sowie als Standort der überbetrieblichen Kurse (üK) Solothurn. Unter anderem aufgrund der Verlängerung der Lehrzeit von drei auf vier Jahre ist das Bildungszentrum an seine Kapazitätsgrenzen gestossen.

Die Büro für Bauökonomie AG begleitet suissetec als Bauherrenvertreter im gesamten Planungs- und Ausführungsprozess, tätigt das BIM-Management und war für die Grobschätzung der Baukosten verantwortlich.

Bauherrschaft: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec)
Architektur / Generalplaner: Architektur Curcio GmbH, Visp, S+B Baumanagement AG, Olten

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Architekturwettbewerb mit Augmented Reality erlebbar machen

21.03.2022 — Die Schulanlage Muoshof in Malters, ein Bau aus dem Jahre 1960, benötigt zusätzliche Schulräumlichkeiten.. Aufgrund des Platzmangels schrieb die Gemeinde Malters einen Neubau in einem öffentlichen Wettbewerb aus, den die BfB AG begleitete (mehr Informationen zum Wettbewerb und zum Siegerprojekt im Blogeintrag «Siegerprojekt ‘Papillons’ des Wettbewerbes der Schulanlage Muoshof in Malters» vom 17.02.2022). Die Gemeinde wünschte sich den Einsatz digitaler Technologien im Wettbewerbsverfahren. 

Projektwettbewerb mit digitaler Unterstützung
Die BfB AG führte daraufhin erstmals einen Projektwettbewerb mit digitaler Unterstützung durch, bei dem kein herkömmliches Gipsmodell mehr zum Einsatz kam. Vielmehr wurde von den Teilnehmenden bei der Abgabe ein stufengerechtes, digitales 3D-Gebäudemodell eingefordert. Dazu wurde die Firma Esri beigezogen, um mithilfe der Software «ArcGIS» die Daten einfach zu veranschaulichen. Mithilfe dem Werkzeug «FME», das raumbezogene Daten professionell und effizient übersetzt und verarbeitet, wurden die Modelle hinsichtlich der Qualität überprüft und für die nachfolgenden Visualisierungen aufbereitet. Basierend auf «ArcGIS» wurden die BIM-Modelle in den Kontext der Bebauungsstruktur der Gemeinde Malters eingebunden und visualisiert. Es entstand eine webbasierte 3D-Anwendung, die einen problemlosen Vergleich der Architekturmodelle erlaubte.

Über die Mixed-Reality-App «HoloPLANNING» des Schweizer IT-Unternehmens afca ag in Kombination mit der HoloLens-Brille wurde das digitale Gebäudemodell noch vor dem ersten Spatenstich erleb- und begehbar. Die holographischen Inhalte der App sind für alle Teilnehmenden einer Session synchronisiert (Holographic Sharing), was bedeutet, dass alle das Bauvorhaben am selben Ort im selben Zustand sehen. So kann durch verschiedene Bauvarianten oder Bauphasen geschaltet werden, wie in einer Präsentation. Die Darstellung der Hologramme ist dabei so stabil und überzeugend, dass bei der Planungsarbeit auf physische Gipsmodell  verzichtet werden könnte. In der Tabletop-Augmented-Reality-Ansicht wird das Modell direkt im Raum projiziert und die Betrachtung in verschiedenen Zoomstufen ist möglich. Die Inhalte können auch vor Ort und in Originalgrösse visualisiert werden, so dass eine Begehung des Bauvorhabens vor dem ersten Spatenstich möglich ist. 

Die Vorteile der digitalen Planung beim Bau
3D-Modelle ermöglichen, dass Wettbewerbseingaben aus neuen Blickwinkeln betrachtet werden können. Das Gebäude kann aus der Sicht eines Passanten, aber auch aus der Vogelperspektive im gesamtplanerischen Kontext der Ortsentwicklung erlebt werden. 3D-Modelle sind selbsterklärend und fördern das gemeinsame Verständnis aller Beteiligten sowie vereinfachen die Diskussion über Bauvorhaben.  

Dass sich die Methode vor allem bei involvierten Personen eignet, die nicht aus der Architekturbranche stammen und sich nicht gewohnt sind, Baupläne zu lesen und zu verstehen, zeigte sich im Laufe des Wettbewerbverfahrens. Dank der digitalen Unterlagen konnten Fachjuroren Verbindungen innerhalb der Räume herstellen und sie erkannten umgehend, welche Gebäude den Betriebsablauf sicherstellen und bei welchen Projekten beispielsweise die Anordnung der Zimmer gelungen ist. Auch Gilles Steimen, BIM-Manager der BfB AG, bestätigt: «Der Einsatz von ‘ArcGIS’ und ‘HoloPLANNING’ erlaubt es, Beziehungen der Räume der Schulanlage Muoshof erlebbar zu machen und dadurch umgehend zu erkennen, was möglich ist und was nicht. Dies löst oftmals einen Wow-Effekt bei den Beteiligten aus.»

Wo digitale Methoden sinnvoll genutzt werden können
Die Schulanlage Muoshof in Malters ist eines von mehreren aktuellen Projekten, bei denen die BfB AG Technologien im Bereich digitales Planen zurzeit nutzt, ausbaut und Innovationen weiter fördert. Diese digitalen Methoden bei Bauprojekten möchte die BfB AG auch in Zukunft vermehrt nutzen und weiter vorantreiben. Ausschlaggebend für den Entscheid, in welchem Umfang von digitalen Methoden Gebrauch gemacht werden soll, ist jedoch stets die Bauaufgabe und die Bauherrschaft. Bei Wettbewerben ist es von hoher Wichtigkeit, bei der Verfahrensvorbereitung zu definieren, was von den Projektteilnehmenden eingefordert und welche Daten im Nachgang effektiv genutzt werden, um den Prozess für uns sowie die Eingabe für die Teilnehmenden zu vereinfachen.

Die Chance in der Nutzung der Software «ArcGIS» erkennt die BfB AG insbesondere in Projekten rund um Areal- und Stadtentwicklung. Digitale Pläne dienen als Unterstützung zum Visualisieren von Gegebenheiten und sind dadurch sinnvoll in Themen wie Baurecht oder Öffentlichkeitsarbeit. Die Nutzung von Augmented Reality birgt ein grosses und teilweise noch unentdecktes Potential und würde für Architekturwettbewerbe einen grossen Schritt bedeuten.  

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Bauherrschaft: Gemeinde Malters
Architektur: Bürgi Burkhard von Euw, Zürich 

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Siegerprojekt «Papillon» des Wettbewerbes der Schulanlage Muoshof in Malters

17.02.2022 — Die Schulanlage Muoshof in Malters, ein Bau aus dem Jahre 1960, wird um einen dreigeschossigen Neubau erweitert. Die Schulanlage war ursprünglich als Primarschulhaus vorgesehen, wurde aber mit den Jahren zum zentralen Oberstufenschulhaus für die umliegenden Gemeinden Malters, Schwarzenberg und Teile von Werthenstein umfunktioniert. Die Schule bringt aktuell rund 300 Lernende in sechs Gebäuden unter, doch sie platzt aus allen Nähten. Demzufolge schrieb die Gemeinde Malters einen Neubau in einem öffentlichen Wettbewerb aus. Dieser ersetzt den bestehenden Trakt 3 und die beiden Pavillons, die als Provisorium in den Jahren 2003 und 2005 ergänzt wurden.  

Aus 14 eingereichten Projekten, die in einem anonymen Verfahren beurteilt wurden, gewann das Projekt «Papillon» der Bürgi Burkhard von Euw Architekten aus Zürich.

Das Siegerprojekt umfasst ein dreigeschossiges Schulgebäude, welches mehrheitlich aus Holz besteht. Einzig für das Kellergeschoss sowie die Treppenkerne wird auf rezyklierten Beton gesetzt. Während sich im Erdgeschoss Lehrerzimmer, Schulleitung und Sozialarbeit sowie Aufenthaltsräume für Lernende und die Tagesstruktur befinden, sind diverse Klassenzimmer, Gruppenräume und ganze Lernlandschaften in den oberen zwei Stockwerke geplant.

Beim Projekt begleitete die Büro für Bauökonomie AG (BfB AG) das Wettbewerbsverfahren und war in diesem Rahmen für die vergleichende Kostenschätzung und die Ausschreibung nach ÖBG verantwortlich. Der Fokus wurde auf den Einsatz der Arbeitsmethode BIM (Building Information Modelling) gelegt, die aktuell die Bau- und Planungsbranche nachhaltig verändert. Bauwerke können dadurch digital modelliert und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg dargestellt werden. Mit dem Einsatz dieser Methode und der Erstellung von digitalen Gebäudemodellen arbeiten die BIM-Manager der BfB seit einigen Jahren Erfahrungen, sei es bei Architekturwettbewerben, Studienaufträgen oder der Kostenplanung. Bei der Schulanlage Muoshof in Malters verlangte die BfB AG digitale Gebäudedaten sowie ein virtuelles Gipsmodell von den Teilnehmenden und verzichtete dafür vollständig auf ein physisches Gipsmodell. Die Nutzung einer HoloLens, ein holografisches Gerät, das eine digitale Informationsebene innerhalb der realen Welt erzeugt, ermöglichte der Jury, bestehend aus Fachleuten sowie Vertretern der Baukommission und der Schule, die eingereichten digitalen Modelle räumlich zu erleben. 

Im Herbst 2022 wird die Bevölkerung von Malters über den Baukredit abstimmen können. Im Frühjahr 2023 soll mit dem Bau begonnen werden.

Bauherrschaft: Gemeinde Malters
Architektur: Bürgi Burkhard von Euw GmbH, Zürich

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Neues Hotel im Tribschenquartier in Luzern

19.01.2022 — Mitten im Tribschenquartier, in unmittelbarer Nähe zur Langensandbrücke, entsteht bis 2025 ein neues Luzerner Stadthotel. Betrieben wird das Hotel von der Luzerner Tavolago AG, welche bekannt ist von den Restaurants auf den SGV-Schiffen und diversen Gastrobetrieben in der Zentralschweiz.

Das in die Jahre gekommene Bürogebäude, welches 1975 gebaut wurde, ist stark sanierungsbedürftig. In Abstimmung mit der Stadt Luzern wurde ein Architekturwettbewerb mit sechs renommierten Teams aus Luzern und der Schweiz durchgeführt. Das Luzerner Architekturbüro Lütolf und Scheuner ging mit ihrem Projekt «Ville de Lucerne» als Gewinner hervor. Der Neubau erfüllt hohe Standards bezüglich ökologischer und nachhaltiger Bauweise und fügt sich perfekt in das Quartier ein. Lütolf und Scheuner lassen im Siegerprojekt die äussere Erscheinung des Hotel- und Bürogebäudes an die mit dem Ort verknüpfte Schifffahrt erinnern.

Eigentümer sind die Genossenschaft HG Commerciale und die Zentralschweizerischen Baumeisterverbände, die das Gebäude seit dessen Fertigstellung im Jahr 1975 als Bürogebäude nutzten. Geplant ist ein urbanes Design, faszinierende Begegnungszonen und frei zugängliche Arbeitsmöglichkeiten. Dies sei laut dem Eigentümer in dieser Form neu für Luzern. Die 140 Zimmer sprechen mehrheitlich Individualreisende, Familien, Paare und Vereine an und werden alle individuell gestaltet: Spezifisch für das Innendesign wird ein Interior-Design-Wettbewerb durchgeführt.

Die Büro für Bauökonomie AG war für die Verfahrensbegleitung beim Projektwettbewerb verantwortlich.

Bauherrschaft: HG Commerciale / Zentralschweizerische Baumeisterverbände
Architektur: Lütolf und Scheuner. Architekten HTL SIA BSA GmbH, Luzern
Bild: Nightnurse Images

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Holz, der «astreine» Baustoff

01.11.2021 — Holzbauten sind im Trend. Die Beilage «Immobilien» der NZZ am Sonntag vom 17. Oktober 2021 thematisierte die nachhaltige Bauweise im Artikel «Aus Holz gebaut» (S. 7). Verschiedene Bauprojekte werden darin angesprochen, wie beispielsweise das über 85 Meter hohe Holzhochhaus Mjøstårnet im norwegischen Brumunddal oder die «Dutch Mountains», ein spektakulärer Holzbau, der das Bahnhofsvierteil in der niederländischen Gemeinde Eindhoven aufwerten und zur Hightech-Visitenkarte der Stadt werden soll.

Dass der Werkstoff Holz längst sein Chalet-Image abgelegt hat, bemerkt die Büro für Bauökonomie AG seit einiger Zeit, indem Holz des Öfteren in regionalen Bauprojekten Verwendung findet. So spielt der moderne Baustoff in folgenden Bauprojekten, in denen wir einen Beitrag zur gelungenen Realisierung leisten durften, eine zentrale Rolle:

Amt für Verbraucherschutz (AVS) in Unterentfelden
Das kantonale Amt für Verbraucherschutz (AVS) zieht per 2024 von Aarau nach Unterentfelden. Dank dem Neubau kann die heute in Aarau an zwei getrennten Standorten geführte Abteilung künftig unter einem Dach geführt werden. Der Neubau von Markus Schietsch Architekten (Zürich) ist als zweigeschossiger Pavillon in Holzbauweise mit Minergie-P-Standard vorgesehen. Dafür wird viel Holz benötigt: So viel, dass es ein olympisches Schwimmbecken füllen würde. Das rund 2700 m3 nötige Rundholz soll gemäss Ausschreibung aus dem Aargauer Staatswald bezogen werden. Das Gebäude wird zweigeschossig, 52 Meter lang und breit. Dank Laubengang mit verglaster Fassade soll Tageslicht bis in den Baukern eindringen können. Dieser wird nicht aus Holz, sondern aus Beton erstellt. Baubeginn ist per März 2022 geplant. Bereits im Endsommer 2024 soll der Neubau bezogen werden können.

Unsere Leistungen: Standortüberprüfung, Kostenvoranschlag, BIM-Gesamtkoordination, Ausschreibung, Vertragswesen, Kostenkontrolle, , Bauleitung, Inbetriebnahme, Schlussrechnung
Zur Referenz

Obwaldner Kantonalbank in Sarnen
Im Herbst 2021 wurde der neue Hauptsitz der Obwaldner Kantonalbank (OKB) in Sarnen offiziell eingeweiht. Das neue Bankgebäude von Seiler Linhart Architekten AG (Luzern/Sarnen) wurde aus einheimischem Holz aus Obwalden erstellt – sei es bei der Konstruktion und den Stützen, aber auch bei Böden und Decken. Für den quadratischen fünfstöckigen Bau wurden 1000 Kubikmeter Rundholz von Fichten und Tannen sowie 650 Kubikmeter von Eschen verbaut. Die OKB wird während der nächsten fünf Jahre diese Bäume dem Kanton zurückgeben – in Form von Setzlingen, die durch die Gemeindeförster gepflanzt werden. Pro Jahr sind es rund 250 Bäume. Diese gingen symbolisch in den Besitz der Mitarbeitenden. Ebenfalls beim Innenausbau wurde auf Holz zurückgegriffen: Die Bodenverkleidungen sind in Esche oder Textil gehalten, die Deckenverkleidungen bestehen aus Eschenholz. Diese verleihen den Arbeitsräumen eine qualitativ hochwertige Atmosphäre. 

Unsere Leistungen: Machbarkeitsstudie, Grobschätzung der Baukosten, Organisation und Begleitung Studienauftrag, Kostenschätzung, Kostenvoranschlag, Ausschreibung, Vertragswesen, Kostenkontrolle, Schlussrechnung Bauherrenberatung
Zur Referenz

Wohnüberbauung Maiengasse in Basel
Der Ersatzneubau mit 55 Wohnungen und 2 Kindergärten an der Maiengasse in Basel von Esch Sintzel Architekten (Zürich) bringt den Holzbau in mehrerlei Hinsicht entscheidend weiter: Er verdichtet die Stadt und schafft angemessene öffentliche Räume und Wegverbindungen. Die Siedlung führt Holz auf überzeugende Weise in ein städtisches Umfeld ein, wo in Zukunft viel mit dem Material gebaut wird. Die Architekten setzen Holz auf allen Ebenen als tragendes und prägendes Baumaterial ein. Diese vielteilige und feinfühlige Konstruktion steht für eine neue Frische im Schweizer Holzbau. Das Projekt weist die Branche in die Zukunft, von der Materialherkunft über den Städtebau und die Konstruktion bis zum Umgang mit Farbe. Die Wohnüberbauung Maiengasse gewinnt den goldenen Prix Lignum 2021 in der Kategorie National, ein Preis, der alle drei Jahre die besten neuen Arbeiten mit Holz auszeichnet und belegt den 1. Rang der Region Nord.

Unsere Leistungen: Kostenschätzung, Kostenvoraschlag, Ausschreibung nach öBG, Vertragswesen,Kostenkontrolle, Bauleitung, Inbetriebnahme
Zur Referenz

Wohnüberbauung Schweighof in Kriens
Wo einst eine Gärtnerei war, befindet sich heute mit dem ruhigen, familienfreundlichen Quartier Schweighof von Lütolf und Scheuner Architekten GmbH (Luzern) das erste 2000-Watt-Areal der Zentralschweiz. Rund 21 Gebäude werden realisiert und bis 2024 sollte das urbane Quartier in Kriens fertiggestellt sein. Das Bauen mit Holz war bereits ausdrücklich im Studienwettbewerb vorgegeben, was einzigartig ist und für Aufsehen sorgte. Holzbauten sind leicht teurer als Massivbauten. Die Schweighofpark AG und die St. Anna Stiftung wussten um die höheren Erstellungskosten. Im Sinne der Nachhaltigkeit und mit den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft vor Augen waren sie jedoch bereit, diese höheren Kosten zu tragen. Aufgrund ihrer langfristigen Perspektive orientieren sie sich als Investoren an den Lebenszykluskosten, also an den Gesamtkosten über die ganze Lebensdauer eines Gebäudes bis zu seinem Rückbau. Und in dieser Hinsicht sind Holzbauten klar im Vorteil.

Unsere Leistungen: Kostenschätzung, Kostenvoranschlag, Ausschreibung,  Vertragswesen, Kostenkontrolle, Schlussabrechnung
Zur Referenz

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Wettbewerbsverfahren für ein «Neues Luzerner Theater» ist gestartet

11.10.2021 — Luzern erhält ein neues Theater. Das sanierungsbedürftige und in die Jahre gekommene Haus wird durch einen Neubau auf dem Luzerner Theaterplatz ersetzt. Dieser soll die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung erfüllen und ein modernes Musik-, Tanz- und Schauspieltheater der Zukunft sein. Am 23. September 2021 stimmte der grosse Stadtrat dem Sonderkredit für die Weiterverfolgung des Projekts «Neues Luzerner Theater» und für die Durchführung eines Projektwettbewerbs zu. Am 09. Oktober 2021 startete das Wettbewerbsverfahren mit der Ausschreibung. Das Verfahren findet zweistufig statt:

In der ersten Stufe wird eine breite Palette an Ideen evaluiert und in einer zweiten Stufe zehn bis zwölf der vielversprechendsten Entwürfe weiter ausgearbeitet. Die Ausschreibung ist auf simap.ch publiziert (Projekt-ID 227287). Anmeldeschluss ist am 05. November 2021 und Abgabe der ersten Stufe ist der 05. Februar 2022.  

Die Büro für Bauökonomie AG darf die Wettbewerbsbegleitung des Projektes «Neues Luzerner Theater» durchführen.

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