19.07.2022 — Als Grundlage für den Neubau des Alters- und Pflegeheims Meierhöfli – Wohnen und Pflege im Alter in Sempach wurde ein selektiver Projektwettbewerb mit neun Planungsteams durchgeführt. Nun steht das Siegerprojekt fest: Das Projekt «Papillon» der ARGE Meyer Gadient Architekten aus Luzern, Rogger Ambauen aus Emmenbrücke sowie vetschpartner Landschaftsarchitekten aus Zürich erfüllt die anspruchsvollen Voraussetzungen am besten. Das neue Alters- und Pflegeheim mit 60 Pflegezimmern soll direkt neben dem bestehenden Meierhöfli unter laufendem Betrieb und möglichst ohne Provisorien gebaut werden. Der sensible Standort zwischen Siedlungsstruktur und Landschaftsraum macht die Ausgangslage nicht einfacher.
Doch: «Papillon» ist es gelungen, diese schwierige Aufgabenstellung bestmöglich zu erfüllen. Mit seiner spezifischen Geometrie, auf die auch der Projekttitel zurückzuführen ist, übernimmt es die unterschiedlichen Ausrichtungen der Nachbarbauten und lässt auf diese Weise einen schmetterlingsartigen Grundriss entstehen. Die Gebäudeform schafft einerseits eine grosszügige Vorzone mit Vorfahrt zur Strasse hin, welche den öffentlichen Charakter des Meierhöfli stärkt und das Gebäude an das Städtli anbindet, und andererseits einen vom Verkehrslärm geschützten Aussenraum Richtung See. Südwestlich des neuen Alters- und Pflegeheims ist eine mögliche spätere Erweiterung mit betreutem Wohnen oder Alterswohnungen angedacht. Die für die Pflegezimmer gewählte gezackte Fassadengestaltung gibt dem Gebäude eine weitere besondere Note und ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern attraktive Ausblicke in Richtung Parkanlage, See und Bergpanorama. Im Erdgeschoss sind sämtliche öffentliche Nutzungen wie Restaurant, Café, Mehrzweckraum und Aktivierung angesiedelt.
Das Alters- und Pflegeheim ist als Holz-Element-Bau konzipiert, was sich positiv auf die Nachhaltigkeit auswirkt und eine verkürzte Bauzeit ermöglicht. Die Materialisierung in Holz ist auch an den Fassaden ablesbar und prägt die Erscheinung des Gebäudes positiv. Mit dem vorliegenden Projekt, seiner Konstruktion und Materialisierung kann das angestrebte Energielabel gut erreicht werden. Auch aus betrieblicher Sicht erfüllt das Projekt die Ansprüche optimal und bietet zudem grosses Weiterentwicklungspotenzial.
Bereits Ende 2020 kommunizierte die Stadt Sempach, dass für rund 26 Millionen Franken ein neues Altersheim gebaut werden soll. Ein Neubau ist aus diversen Gründen nötig. Einerseits genügt die Infrastruktur den heutigen Bedürfnissen nicht mehr und andererseits wird eine erhöhte Nachfrage aufgrund der demografischen Entwicklung prognostiziert. Nachdem der selektive Projektwettbewerb nun abgeschlossen ist, wird im 2023 mit dem Vor- und Bauprojekt gestartet.
Die Büro für Bauökonomie AG erarbeitete im Auftrag der Stadt Sempach die Machbarkeitsstudie und begleitete den gesamten Projektwettbewerb.
Bauherrschaft: Stadt Sempach
Architektur: ARGE Meyer Gadient, Luzern / Rogger Ambauen, Emmenbrücke
Landschaftsarchitektur: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Bauingenieur: Rothpletz, Lienhard + Cie AG, Aarau
Holzbauingenieur: Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See
Haustechnik: Wirkungsgrad Ingenieure AG, Luzern
Bauphysik / Schallschutz: RSP Ragonesi Strobel Partner, Luzern