Studentenbuden.
HWO Science City Zürich, Referenz: Bauberatung, Ausschreibung, Realisierung

Hintergrund im Vordergrund

Jedes Projekt schreibt seine eigene Geschichte.

Geprägt ist diese von festen Rahmenbedingungen, von hohen Anforderungen und Erwartungen, von klugen Lösungen und professioneller Leitung. Der Blog verschafft Ihnen Einblicke in ausgesuchte Projektgeschichten. 

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Projektwettbewerb für Schulzentrum Ost in Ebikon

10.06.2022 — Inmitten eines Wohngebietes in Ebikon, südöstlich der Hauptverkehrsachse, befindet sich das Schulzentrum Ost, welches die Schulhäuser «Feldmatt» und «Höfli» umfasst. Dieses Areal möchte die Gemeinde erneuern, indem das Schulhaus «Höfli» ersetzt und die Schule «Feldmatt» umgebaut werden soll. Dieser Entscheid folgte aus der von der Gemeinde Ebikon erarbeiteten Schulraumstrategie 2020, die aufzeigte, dass aufgrund der Entwicklung der Gemeinde, dem baulichen Zustand der Schulhäuser und des Lehrplans 21 eine Weiterentwicklung der bisherigen Schulstandorte nötig ist.

Vor diesem Hintergrund lanciert die Gemeinde einen offenen Projektwettbewerb zum Schulareal Ost. Architekturbüros können sich noch bis am Montag, 13. Juni 2022 bewerben. Mehr Informationen zur Ausschreibung auf simap.ch.

Das Schulhaus «Feldmatt» wurde in den Jahren von 1989 bis 1993 nach den Plänen von Hans U. Gübelin und Andreas Rigert erbaut und wurde im Rahmen «Guter Bauten im Kanton Luzern 1983 – 1993» mit einem Preis ausgezeichnet. Es besteht aus einem Schulhaustrakt, einem Mehrzwecksaal, einer Turnhalle und einem Kindergarten. Die L-förmig angeordneten Gebäude rahmen den Pausenplatz und eine Aussensportanlage in der Mitte des Areals.

Die Schulanlage «Höfli» wurde im Jahr 1964 eröffnet. Eine durch das Büro a2plus im Jahr 2016 durchgeführte Analyse des Schulhauses zeigte, dass Handlungsbedarf an verschiedenen Bauteilen besteht. Das Schulhaus «Höfli» entspricht energetisch, wie auch im Bereich der Barrierefreiheit nicht den heutigen Anforderungen. Die Grundstruktur des Schulgebäudes ist unflexibel und somit schwierig an die heutigen räumlichen Bedürfnisse anzupassen. Weiter wurden nach Renovierungen einiger Klassenzimmer erhöhte Schadstoffwerte gemessen, weshalb das Schulhaus heute nicht benutzt wird. Als Ersatz des «Höfli-Schulhauses» sind zwei Provisorien in Betrieb. Mit dem Ersatzneubau des Schulhauses «Höfli» soll der Raumbedarf der nächsten Jahre, inklusive absehbarem Bevölkerungswachstum sichergestellt und die Infrastruktur an die aktuellen Bedürfnisse und Empfehlungen angepasst werden.

Die Pläne und Modelle müssen im Rahmen des Wettbewerbes bis Anfang November eingereicht werden. Eine neunköpfige Jury bestehend aus vier Architekten, einer Landschaftsarchitektin, zwei Vertretern des Gemeinderats sowie einer Vertreterin und einem Vertreter der Gemeindeverwaltung entscheidet dann über das Siegerprojekt, welches im Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die Gemeinde rechnet grob geschätzt mit Gesamtkosten von 44 Millionen Franken plus/minus 25 Prozent für das neue Schulzentrum Ost.

Die Büro für Bauökonomie AG war beim Projekt für die Machbarkeitsstudie und die Grobschätzung der Baukosten verantwortlich und begleitet nun den Projektwettbewerb.

Bauherrschaft: Gemeinde Ebikon
Quellen: Situation, Bilder Schulhaus Feldmatt, Schulhaus Höfli

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Mehrgenerationenwohnen «Im Bethlehem» in Immensee

07.06.2022 — In Immensee im Kanton Schwyz, zwischen dem Zuger- und dem Vierwaldstädtersee, entstand in den vergangenen Jahren die Siedlung «Im Betlehem». Die Bauherrschaft, die Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB), hat etwas, was im Bezirk Küssnacht ein rares Gut geworden ist: viel Platz. Einen Teil davon stellen sie in Form einer Wohnsiedlung der Allgemeinheit zur Verfügung. Es ist offensichtlich, dass damit kein Renditeobjekt entstehen soll, sondern bezahlbaren Wohnraum für alle.

Während vier Bauetappen sollen insgesamt zwölf Gebäude mit 150 Wohnungen entstehen. Bereits im Frühling 2021 konnten die 51 Wohnungen der ersten vier Gebäude bezogen werden. Diese erste Etappe bildet den Kern der Siedlung und umfasst unter anderem ein Bistro, diverse Hobbyräume, Gästezimmer sowie Kinderbetreuung. Die Siedlung ist schon vollständig zum Leben erwacht, obwohl sie erst bis 2030 umfassend fertiggestellt und bezogen sein wird. Seien es täglich wechselnde Mittagsmenüs im Bistro, spielende Kinder im Hof oder ein Klavierkonzert im Theatersaal – im Betlehem ist immer etwas los. Im 2024 soll die zweite Bauetappe folgen.

Bei der Mehrgenerationensiedlung wird bewusst auf einen bunten Mietermix gesetzt: Ob Paare, Familien oder Alleinstehende – im Betlehem sollen sich Jung und Alt wohl fühlen. Was beim Zusammenleben wichtig ist, wurde von der Bauherrschaft gar in einem Leitbild zusammengestellt. Auf dieses Zusammenleben geht auch die Architektur ein: Der Hof bietet Platz für Gemeinschaft und ein Miteinander; als Kontrast erlauben Nischen Rückzug und Privatsphäre. Neben dem Menschen stehen auch die Natur und die Umwelt im Fokus der Siedlung: Das Quartier ist autofrei, die Dachgärten und der Innenhof begrünt, diverse Einrichtungen werden gemeinschaftlich genutzt und die nachhaltige Bauweise im Minergie-Standard verringert den Verbrauch von Ressourcen.

Seit 2012 begleitet die Büro für Bauökonomie AG den Generalplaner Lüscher Bucher Theiler Architekten GmbH im Rahmen der Kostenplanung und führte während der ersten Bauetappe das Kostenmanagement und die Bauleitung aus.

Mehr Informationen zum Projekt.

Architektur: Lüscher Bucher Theiler Architekten GmbH, Luzern
Bauherrschaft: Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB)

Bilder: Daniela Burkart, Luzern

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Umbau der Schulanlage Sonnenberg in Adliswil unter Anpassung der heutigen energetischen Vorgaben

31.05.2022 — Am Westufer des Zürichsees, rund zehn Kilometer vom Zürcher Stadtzentrum entfernt, liegt die Gemeinde Adliswil, wo sich die Schulanlage Sonnenberg befindet. Darin befinden sich zwei Grundschulen und zwei Kindergärten. Im Auftrag der Stadt Adliswil hat die Büro für Bauökonomie AG in den Jahren 2019 bis 2021 die Schulanlage Sonnenberg als Generalplaner mit dem Architekturbüro Oxid Architektur und einem Planerteam umgebaut, erweitert und entsprechend den heutigen energetischen Vorgaben angepasst.

Ein dreigeschossiger Kopfbau in Holzbauweise wurde an den bestehenden Sporttrakt angefügt und direkt auf eine bestehende Zivilschutzanlage gestellt. In der Erweiterung wurden Gruppenräume, Mittagstisch und Kindergarten untergebracht. Als Konstruktionsholz wurden Fichten- und Tannenhölzer verwendet, das Holz für die Lignaturdecken und die Fassaden stammt aus Schweizer Wäldern. Ebenfalls wurde die Turnhalle saniert und das ehemalige Schwimmbad zum Multifunktionssaal umgebaut.

Die Schulanlage wurde 1969 von den Architekten Müller und Nietlispach erstellt. Das Volumen des Campus ist behutsam in die Hanglage eingefügt und horizontal wie auch vertikal gestaffelt. Daraus resultiert eine natürliche Raumabfolge der Pausenplätze auf unterschiedlichen Ebenen. Auch beim Umbau und der Erweiterung verfolgte Oxid Architektur diese Vorgehensweise und hat den Bestand so weit wie möglich bewahrt. Unter anderem bei der Auslagerung des Multifunktionssaals ins ehemalige Schwimmbad wird die bestehende Höhenentwicklung, Körnung und Morphologie des Schulensembles beibehalten.

Die Schulanlage Sonnenberg konnte 2021 eröffnet werden. Dank dem geschickten Umgang mit dem Bestand und dem Neubau in Holzbauweise wurden Graue Energie und CO2-Emissionen deutlich minimiert.

Die Büro für Bauökonomie AG trug beim Bauprojekt in der Rolle des Generalplaners die Gesamtverantwortung und war für das Baumanagement und die vollumfängliche Kostenkontrolle verantwortlich.

Architektur: Oxid Architektur, Zürich
Bauherrschaft: Stadt Adliswil
Generalplanung, Baumanagement: Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Bauleitung: Baupool Baumanagement AG, Zürich
Landschaftsarchitektur: Planikum AG, Zürich
Tragwerk Holzbau, Brandschutz: Lauber Ingenieure, Luzern
Tragwerk Massivbau: Basler & Hofmann, Luzern
Energieplanung: PZM, Zürich; HHM, Zürich
Bauphysik: RSP Bauphysik, Luzern
Holzbau: Kost Holzbau, Küssnacht am Rigi

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Mehrzweckgebäude ersetzt die ehemalige Schienenhalle des Verkehrshauses der Schweiz

16.05.2022 — Die 1959 erbaute Schienenhalle des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern weicht einem Neubau. Das neue Mehrzweckgebäude bietet im Erdgeschoss Platz für eine Ladenfläche und für Ausstellungsräume, die flexibel für Sonderausstellungen wie auch als Teil des Museumsangebotes genutzt werden können. In den Obergeschossen sind Konferenzbereiche, Sitzungszimmer sowie Büroräumlichkeiten vorgesehen. Dank dem Neubau wird das Verkehrshaus der Schweiz um einen weiteren Eingang reicher und öffnet sich den Besucherinnen und Besuchern zur Seite Haldenstrasse. 

Dieser Ersatzneubau ist notwendig, da sowohl das bestehende Bürogebäude an der Lidostrasse als auch die Schienenhalle baufällig sind und den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen. Bereits im Jahr 1999 wurde ein Architekturwettbewerb für ein Verkehrshaus-Gesamtkonzept ausgeschrieben. Das Büro Gigon/Guyer Architekten aus Zürich ging mit der Entwicklungsstudie 2020 als Gewinner hervor. Diese Studie sieht eine Erweiterung im Rahmen von mehreren thematisch gegliederten Einzelgebäuden vor. Das «Mehrzweckgebäude (MZG)», das die ehemalige Schienenhalle ersetzt, ist eines davon.

Die Büro für Bauökonomie AG (BfB AG) begleitet das Verkehrshaus der Schweiz im Rahmen dieses Neubaus seit 2016 und führte die Planerausschreibungen durch und erstellte die Kostenschätzung, den Kostenvoranschlag sowie die Leistungsverzeichnisse nach BKP / NPK. Ebenfalls verantwortet die BfB AG das Vertragswesen und die Kostenkontrolle und führt die örtliche Bauleitung aus. Gemäss Thomas Barthelt, Bereichsleiter Finanzen & Zentrale Dienste des Verkehrshauses der Schweiz, ist man soweit auf Kurs: «Der schwierigste Teil des Gebäudes ist abgeschlossen und wir sind froh, dass alles planmässig realisiert werden konnte.»

Rund 8'000 verschickte E-Mails, 640 Tonnen verbauten Armierungsstahl, 6480 Kilometer gegossenen Beton und 33 Kilometer verlegte Kabelschutzrohre später wurde am Donnerstag, 07. April 2022 die Aufrichte des neuen Mehrzweckgebäudes gefeiert. Die zweite Rohbauphase hat begonnen und der anschliessende Innenausbau steht ab Frühsommer bevor, so dass der Neubau im Frühjahr 2023 bezogen werden kann. Dann darf sich das Publikum auf eine Ausstellung rund um das Thema Energie freuen. Denn egal ob wir zu Fuss unterwegs sind, das Fahrrad benutzen, Zug fahren oder ins Auto steigen: Energie wird für alles benötigt. Doch in Zeiten von Klimawandel wurde die Energiewende zu einem wichtigen Fokusthema und wirkt sich nicht nur auf unsere Mobilität, sondern auch auf die Berufswelt, die Wirtschaft, die Raumplanung, das Wohnen, die Ernährung oder auf unsere Freizeit aus. Dieser Breite nimmt sich das Verkehrshaus der Schweiz auf der neuen Ausstellungsfläche an und widmet sich Fragen wie «Was ist ökologischer: ein Elektro-Auto oder ein Auto mit Verbrennungsmotor?». Ziel dabei ist, mit diesem Schwerpunkt zu einer zentralen Plattform rund um das Thema Energie zu werden.

Architektur: Gigon/Guyer Architekten, Zürich
Bauherrschaft: Verkehrshaus der Schweiz

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Aufrichte der zweiten Etappe beim Horwer Ziegeleipark

01.04.2022 — Der Ziegeleipark in Horw nimmt langsam Form an. Nachdem die drei Häuser der ersten Bauetappe mit rund 107 Mietwohnungen vor einem Jahr fertiggestellt und bezogen wurden, ist nun der Rohbau der zweiten Etappe abgeschlossen. Am Donnerstag, 24. März 2022 wurde dieser Meilenstein mit einem Richtfest vor Ort mit den 200 Bauarbeitenden gefeiert.

Die beiden Häuser der zweiten Etappe am Ziegeleiweg 1 bis 5 umfassen insgesamt 207 Wohnungen von 1.5 bis 4.5 Zimmern und sind per Februar/März 2023 bezugsbereit. Die Vermarktung der Wohnungen soll gemäss Bauherrschaft, der Immobilien-Anlagestiftung Turidomus aus Zürich, in diesem Frühjahr aufgenommen werden.

Die Überbauung befindet sich grossmehrheitlich auf Horwer Boden. Einzige Ausnahme: Das Gebäude am Ziegeleiweg 1, welches zur Gemeinde Kriens zählt. Mit den WG-Wohnungen in diesem Gebäude sollen speziell Studierende angesprochen werden, weshalb diese in der Gestaltung von der Bauherrschaft miteinbezogen wurden. Die Eingangslobby, die gemeinsame Dachterrasse wie auch diverse Gemeinschaftsräume konnten von Studierenden der Hochschule Luzern – Kunst und Design mitgestaltet werden.

Die Büro für Bauökonomie AG führte in der zweiten Etappe im Auftrag der Anlagestiftung Turidomus im Rahmen des Wettbewerbsverfahren im Jahr 2017 die vergleichende Kostenschätzung durch. Seit 2018 begleitet die Büro für Bauökonomie AG  die Bauherrschaft im Bereich des projektbezogenen Qualitätsmanagements und des Controllings. Sie hatte zudem das Mandat der Bauherrenvertretung inne und leistete Unterstützung in diversen Belangen rund um BIM (Building Information Modeling) – von der Beratung, über die Planung bis hin zum Management. Die Bauten werden durch die Anliker AG als Totalunternehmer realisiert

Bauherrschaft: Anlagestiftung Turidomus, Zürich
Architektur N1: Baumann Roseners Architekten, Zürich
Architektur N2: noArchitecten, Brüssel (Belgien)

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Architekturwettbewerb mit Augmented Reality erlebbar machen

21.03.2022 — Die Schulanlage Muoshof in Malters, ein Bau aus dem Jahre 1960, benötigt zusätzliche Schulräumlichkeiten.. Aufgrund des Platzmangels schrieb die Gemeinde Malters einen Neubau in einem öffentlichen Wettbewerb aus, den die BfB AG begleitete (mehr Informationen zum Wettbewerb und zum Siegerprojekt im Blogeintrag «Siegerprojekt ‘Papillons’ des Wettbewerbes der Schulanlage Muoshof in Malters» vom 17.02.2022). Die Gemeinde wünschte sich den Einsatz digitaler Technologien im Wettbewerbsverfahren. 

Projektwettbewerb mit digitaler Unterstützung
Die BfB AG führte daraufhin erstmals einen Projektwettbewerb mit digitaler Unterstützung durch, bei dem kein herkömmliches Gipsmodell mehr zum Einsatz kam. Vielmehr wurde von den Teilnehmenden bei der Abgabe ein stufengerechtes, digitales 3D-Gebäudemodell eingefordert. Dazu wurde die Firma Esri beigezogen, um mithilfe der Software «ArcGIS» die Daten einfach zu veranschaulichen. Mithilfe dem Werkzeug «FME», das raumbezogene Daten professionell und effizient übersetzt und verarbeitet, wurden die Modelle hinsichtlich der Qualität überprüft und für die nachfolgenden Visualisierungen aufbereitet. Basierend auf «ArcGIS» wurden die BIM-Modelle in den Kontext der Bebauungsstruktur der Gemeinde Malters eingebunden und visualisiert. Es entstand eine webbasierte 3D-Anwendung, die einen problemlosen Vergleich der Architekturmodelle erlaubte.

Über die Mixed-Reality-App «HoloPLANNING» des Schweizer IT-Unternehmens afca ag in Kombination mit der HoloLens-Brille wurde das digitale Gebäudemodell noch vor dem ersten Spatenstich erleb- und begehbar. Die holographischen Inhalte der App sind für alle Teilnehmenden einer Session synchronisiert (Holographic Sharing), was bedeutet, dass alle das Bauvorhaben am selben Ort im selben Zustand sehen. So kann durch verschiedene Bauvarianten oder Bauphasen geschaltet werden, wie in einer Präsentation. Die Darstellung der Hologramme ist dabei so stabil und überzeugend, dass bei der Planungsarbeit auf physische Gipsmodell  verzichtet werden könnte. In der Tabletop-Augmented-Reality-Ansicht wird das Modell direkt im Raum projiziert und die Betrachtung in verschiedenen Zoomstufen ist möglich. Die Inhalte können auch vor Ort und in Originalgrösse visualisiert werden, so dass eine Begehung des Bauvorhabens vor dem ersten Spatenstich möglich ist. 

Die Vorteile der digitalen Planung beim Bau
3D-Modelle ermöglichen, dass Wettbewerbseingaben aus neuen Blickwinkeln betrachtet werden können. Das Gebäude kann aus der Sicht eines Passanten, aber auch aus der Vogelperspektive im gesamtplanerischen Kontext der Ortsentwicklung erlebt werden. 3D-Modelle sind selbsterklärend und fördern das gemeinsame Verständnis aller Beteiligten sowie vereinfachen die Diskussion über Bauvorhaben.  

Dass sich die Methode vor allem bei involvierten Personen eignet, die nicht aus der Architekturbranche stammen und sich nicht gewohnt sind, Baupläne zu lesen und zu verstehen, zeigte sich im Laufe des Wettbewerbverfahrens. Dank der digitalen Unterlagen konnten Fachjuroren Verbindungen innerhalb der Räume herstellen und sie erkannten umgehend, welche Gebäude den Betriebsablauf sicherstellen und bei welchen Projekten beispielsweise die Anordnung der Zimmer gelungen ist. Auch Gilles Steimen, BIM-Manager der BfB AG, bestätigt: «Der Einsatz von ‘ArcGIS’ und ‘HoloPLANNING’ erlaubt es, Beziehungen der Räume der Schulanlage Muoshof erlebbar zu machen und dadurch umgehend zu erkennen, was möglich ist und was nicht. Dies löst oftmals einen Wow-Effekt bei den Beteiligten aus.»

Wo digitale Methoden sinnvoll genutzt werden können
Die Schulanlage Muoshof in Malters ist eines von mehreren aktuellen Projekten, bei denen die BfB AG Technologien im Bereich digitales Planen zurzeit nutzt, ausbaut und Innovationen weiter fördert. Diese digitalen Methoden bei Bauprojekten möchte die BfB AG auch in Zukunft vermehrt nutzen und weiter vorantreiben. Ausschlaggebend für den Entscheid, in welchem Umfang von digitalen Methoden Gebrauch gemacht werden soll, ist jedoch stets die Bauaufgabe und die Bauherrschaft. Bei Wettbewerben ist es von hoher Wichtigkeit, bei der Verfahrensvorbereitung zu definieren, was von den Projektteilnehmenden eingefordert und welche Daten im Nachgang effektiv genutzt werden, um den Prozess für uns sowie die Eingabe für die Teilnehmenden zu vereinfachen.

Die Chance in der Nutzung der Software «ArcGIS» erkennt die BfB AG insbesondere in Projekten rund um Areal- und Stadtentwicklung. Digitale Pläne dienen als Unterstützung zum Visualisieren von Gegebenheiten und sind dadurch sinnvoll in Themen wie Baurecht oder Öffentlichkeitsarbeit. Die Nutzung von Augmented Reality birgt ein grosses und teilweise noch unentdecktes Potential und würde für Architekturwettbewerbe einen grossen Schritt bedeuten.  

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Bauherrschaft: Gemeinde Malters
Architektur: Bürgi Burkhard von Euw, Zürich 

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Genossenschaftliches Wohnen an der Lothringerstrasse in Basel

01.03.2022 — Umgeben vom Bahnhof Basel St. Johann und dem Novartis Campus, da, wo früher das Verteilzentrum des Detailhandelsunternehmen Coop ansässig war, wurde in den vergangenen Jahren ein neues Wohnhaus realisiert. Das Gebäude an der Lothringerstrasse 166 auf dem Lysbüchel-Areal gehört der Genossenschaft Cohabitat, die 1974 von 45 Baslerinnen und Baslern gegründet wurde. Die Genossenschaft besitzt in der Stadt bereits einige Liegenschaften aus der Jahrhundertwende: Sie kauften einige Abbruchhäuser, die sie gemeinsam und sanft renovierten und seitdem hausgemeinschaftlich bewohnen. Bei der Lothringerstrasse 166 handelt es sich um den ersten Neubau der Genossenschaft.

Den Studienauftrag dafür gewann das Büro Kollektive Architekt mit ihrem Projekt «deux chevaux». Das Projekt wirkt auf den ersten Blick nüchtern: Kompakte und dennoch grosszügige und anpassbare Grundrisse, die mit gemeinschaftlich nutzbaren Räumlichkeiten ergänzt werden. Das Haus bietet Platz für neun Wohnungen, wobei mit 35 Quadratmetern pro Person gerechnet wurde. Dies ermöglicht günstige Mieten sowie mehr Gemeinschaftsfläche für alle Menschen im Haus. So sind im Attikageschoss drei Schaltzimmern (Hobbyräume), die Waschküche sowie ein Bad untergebracht – alles Räume, die von allen Mietparteien genutzt werden können. Auf dem achten und somit obersten Geschoss liegt die für alle zugängliche und teilgedeckte Dachterrasse mit Sicht in alle Windrichtungen. Im Untergeschoss sind Technikräume, Keller sowie eine grosszügige und ebenfalls gemeinsam zu nutzende «Gartenhalle» angesiedelt.

Der Bau ist in Hybridbauweise realisiert, was bedeutet, dass nur die Geschossdecken sowie der Liftschacht und das Treppehaus  in Sichtbeton erstellt sind. Die Aussenwände sowie Wohnungswände sind im Holzbau gehalten. Für den Innenausbau wurden bewusst eigenwillige Materialien gewählt und praktische Ideen umgesetzt.

Im Dezember 2021 konnte das Gebäude der Bauherrschaft übergeben werden. Die Wohnungen wurden in der Zwischenzeit fast vollständig bezogen. Aktuell finden die letzten Mängelbehebungen statt.

Die Büro für Bauökonomie AG führte im Auftrag der Genossenschaft Cohabitat an der Lothringerstrasse seit 2018 die Kostenplanung, die Ausschreibung, die Kostenkontrolle und die örtliche Bauleitung aus.

Bauherrschaft: Genossenschaft Cohabitat, Basel
Architektur: Kollektive Architekt, Basel

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Siegerprojekt «Papillon» des Wettbewerbes der Schulanlage Muoshof in Malters

17.02.2022 — Die Schulanlage Muoshof in Malters, ein Bau aus dem Jahre 1960, wird um einen dreigeschossigen Neubau erweitert. Die Schulanlage war ursprünglich als Primarschulhaus vorgesehen, wurde aber mit den Jahren zum zentralen Oberstufenschulhaus für die umliegenden Gemeinden Malters, Schwarzenberg und Teile von Werthenstein umfunktioniert. Die Schule bringt aktuell rund 300 Lernende in sechs Gebäuden unter, doch sie platzt aus allen Nähten. Demzufolge schrieb die Gemeinde Malters einen Neubau in einem öffentlichen Wettbewerb aus. Dieser ersetzt den bestehenden Trakt 3 und die beiden Pavillons, die als Provisorium in den Jahren 2003 und 2005 ergänzt wurden.  

Aus 14 eingereichten Projekten, die in einem anonymen Verfahren beurteilt wurden, gewann das Projekt «Papillon» der Bürgi Burkhard von Euw Architekten aus Zürich.

Das Siegerprojekt umfasst ein dreigeschossiges Schulgebäude, welches mehrheitlich aus Holz besteht. Einzig für das Kellergeschoss sowie die Treppenkerne wird auf rezyklierten Beton gesetzt. Während sich im Erdgeschoss Lehrerzimmer, Schulleitung und Sozialarbeit sowie Aufenthaltsräume für Lernende und die Tagesstruktur befinden, sind diverse Klassenzimmer, Gruppenräume und ganze Lernlandschaften in den oberen zwei Stockwerke geplant.

Beim Projekt begleitete die Büro für Bauökonomie AG (BfB AG) das Wettbewerbsverfahren und war in diesem Rahmen für die vergleichende Kostenschätzung und die Ausschreibung nach ÖBG verantwortlich. Der Fokus wurde auf den Einsatz der Arbeitsmethode BIM (Building Information Modelling) gelegt, die aktuell die Bau- und Planungsbranche nachhaltig verändert. Bauwerke können dadurch digital modelliert und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg dargestellt werden. Mit dem Einsatz dieser Methode und der Erstellung von digitalen Gebäudemodellen arbeiten die BIM-Manager der BfB seit einigen Jahren Erfahrungen, sei es bei Architekturwettbewerben, Studienaufträgen oder der Kostenplanung. Bei der Schulanlage Muoshof in Malters verlangte die BfB AG digitale Gebäudedaten sowie ein virtuelles Gipsmodell von den Teilnehmenden und verzichtete dafür vollständig auf ein physisches Gipsmodell. Die Nutzung einer HoloLens, ein holografisches Gerät, das eine digitale Informationsebene innerhalb der realen Welt erzeugt, ermöglichte der Jury, bestehend aus Fachleuten sowie Vertretern der Baukommission und der Schule, die eingereichten digitalen Modelle räumlich zu erleben. 

Im Herbst 2022 wird die Bevölkerung von Malters über den Baukredit abstimmen können. Im Frühjahr 2023 soll mit dem Bau begonnen werden.

Bauherrschaft: Gemeinde Malters
Architektur: Bürgi Burkhard von Euw GmbH, Zürich

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Mit der Überbauung «In der Matte» entsteht in Altdorf UR neuer Wohnraum für hohe Ansprüche

31.01.2022 — Ab heute, 31. Januar 2022, wird nur wenige Gehminuten vom neuen Kantonsbahnhof Altdorf entfernt gebaut. Mit dem Projekt «Wohnen in der Matte» entstehen zwei neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 22 Eigentums­wohnungen und vier weitere Mehr­familienhäuser mit 71 Mietwohnungen.

Die grosszügig geschnittenen Wohnlandschaften ­präsentieren sich mit ­einem hochwertigen Ausbau und versprechen Bewohnenden aller ­Altersklassen ein Zuhause zwischen See und Bergen. Altdorf ist das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum des Kantons Uri und zählt rund 9000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die neue Überbauung «In der Matte» liegt etwas ausserhalb des Zentrums ganz in der Nähe des neuen Kantonsbahnhofs.

Bei dieser Überbauung trägt die Büro für Bauökonomie AG das Mandat der Gesamtleitung, Kostenplanung, Bauleitung und ist somit für das Baumanagement verantwortlich.

Architektur: hts architekten + partner ag, Altdorf
Bauherrschaft: Personalvorsorgestifung der Ärzte und Tierärzte PAT-BVG, Bern

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